+ + + + Die Entwicklungsbegleiter-in [Impulsfragmente zur Ich-Inhärenz in die Akashachronik (Soziale Plastik) für das Ich der poetologischen Evidenz] + + + +
Unvereinbarer Dualismus ist keine Lösung, sondern das selbst aufgetragene Erkenntnisproblem! (mit Haiku)

(1088) +++ Polisreligion (V) +++ Herr Abdel Mottaleb el Husseini, selbstverständlich “gibt es nicht den einen Islam”, wie sie im Focus, Ausgabe 19/03/18, richtig bemerken. Als “Nahost-Experte” tragen Sie mit dieser verkürzten Aussage allerdings nicht zum weiteren Verständnis der vielschichtigen Islam-Debatte bei, denn mit dieser Plattitüde ist alles und nichts gesagt. Schon daß Sie den Islam überhaupt als gegeben und nicht hinterfragt für die folgende Kommunikation gelten lassen, erschafft eine Plattform auf der mehrere Erscheinungsformen natürlicherweise gedeihen können. Ganz außen vor blieb der Hinweis auf seinen offenbarungsreligiösen charakter, der auch anderen nicht-islamischen Zwangskollektiven zu eigen ist. Zu nennen sei nur der Sozialfaschismus mit ebenfalls unterschiedlicher Ausprägung. Sie befleißigen sich eines eristischen Dualismus, der auf die Polis angewandt, die Wohlfahrt aller infrage stellt, weil keine vernünftige Lösung angestrebt wird. Eine Vielfalt kann es doch nur geben, wenn es auch gleichzeitig eine Einheit gibt und umgekehrt, das sagte schon Goethe. Wird dies in Abrede gestellt, dann handelt es sich nicht mehr um ein zielführendes Gespräch, sondern um eine rhetorische Attacke mit anti-politischem Hintergrund, was Sie auch im weiteren Verlauf des Interviews offenbaren. Grundsätzlich ist es doch so, das Sie keine Trennung von Politik und Religion kennen und deshalb beide Seinsebenen zur Deckung bringen. Geisteswissenschaftlich betrachtet besteht aber zwischen der kollektiv angewandten Gemeinschaftslehre und der Verbindungsleistung des menschlichen Einzelwesens zur kunstrevolutionären Entwicklung seiner Bildungsgestalt (Morphe) kein direkter Zusammenhang. Diesen wollen Sie aber mechanistisch, eben politisch, aber nicht im Sinne der attischen Polis, sondern wohl despotisch herstellen. Polisreligion, basierend auf der Vernunftidee, heteronome Moral und ästhetisch autonome Sittlichkeit müssen konsequent auseinandergehalten werden, damit die Weiterentwicklung des Menschenbildes nicht behindert wird, so wollen es die Titanide Themis und ihre Vollstrecker-innen Aphrodite, Apollon, Ares, Artemis und Athene, die Olympioi, die mit dem permanenten Unterwegssein des hyletischen Eidos besonders eng verquickt sind. Ohne Frage hat auch der Islam seine Aufgabe für das Ganze von diesem erhalten. Wie jene Fokussierung auf den subjektiven Glauben aber universell fruchtbar gemacht werden kann ohne Apartheid, das muß die zukünftige “Soziale Plastik” (Beuys) bewerkstelligen.  (wird fortgesetzt)

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